Bericht: Buchbesprechung vom 18.09.2025
Beeindruckende Buchbesprechung
Das Thema Demenz ist wahrlich kein einfaches Terrain und ein weites Feld für eine Buchbesprechung. Ulrike Ehrmann von der Buchhandlung Provinzbuch hatte auf unsere Einladung hin zwei Autorinnen mitgebracht, die sehr unterschiedlich an das Sujet herangehen und spannte damit einen literarischen Bogen, der den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern die Facetten der Krankheit des Vergessens eindrücklich nahe brachte. „Was für eine Frau und was für ein Schicksal“, hieß es, nachdem ein paar Ausschnitte aus dem Buch „Brunnenstraße“ von Andrea Sawatzki vorgelesen worden waren. Die Schauspielerin schildert pointiert, wie sie bereits als Neunjährige für ihren teilweise aggressiven, dementen Vater sorgen musste. „Angesichts der Härte der Sprache fehlen mir selbst manchmal die Worte“, meinte Ulrike Ehrmann. Doch der Worst Case der Krankheit sei eben leider auch Realität. Julie Otsuka lässt in ihrem Buch „Solange wir schwimmen“ ihre Beziehung zu der an Demenz erkrankten Mutter einfließen. Der Roman berührt mit seinen leisen, sehr literarischen Tönen und schildert ganz behutsam die Veränderungen von Alice. Und es wird die Erzählperspektive gewechselt: „Sie weiß nicht mehr woher sie die blauen Flecken hat…“. Zum Schluss bleibt ein kleines Winken von Alice zum Abschied und die Zuhörinnen und Zuhörer waren von der Buchbespechung emotional berührt und sehr beeindruckt.


Bericht und Bilder: Sabine Försterling